Kurt Müller
Kurt Müller, 1903 in Berlin geboren, war einer der führenden kommunistischen Politiker der jungen Bundesrepublik.
Seit seinem 17. Lebensjahr war er KPD-Mitglied. K. Müller hatte in Moskau für den kommunistischen internationalen Jugendverband gearbeitet. Später engagierte er sich im kommunistischen Widerstand während des Nationalsozialismus und saß dafür bis 1945 mehr als 10 Jahre in nationalsozialistischen Gefängnissen und Konzentrationslagern (u. a. im KZ Sachsenhausen).
Nach seiner Freilassung wurde K. Müller stellvertretender Vorsitzender der KPD in Westdeutschland und wurde 1949 in den ersten Deutschen Bundestag gewählt. Im März 1950 fuhr er für eine Unterredung mit dem SED-Politbüro-Mitglied Franz Dahlem nach Ost-Berlin. Doch statt Dahlems wartete das MfS, das Müller verhaftete und in das zentrale Untersuchungsgefängnis nach Hohenschönhausen brachte. Der Vorwurf gegen ihn lautete, er habe sich in Moskau Trotzkisten angeschlossen. Somit wurde K. Müller Opfer der stalinistischen Säuberungen.
Nach dreijähriger Untersuchungshaft wurde K. Müller im März 1953 von einem sowjetischen Militärgericht zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in die Sowjetunion deportiert. Doch bereits zwei Jahre später wurde er freigelassen. Wieder zurück in der Bundesrepublik tat K. Müller alles, um das ihm widerfahrene politische Unrecht anzuprangern. 1956 schrieb er zwei Briefe an den DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl und forderte Aufklärung - vergebens. Der KPD kehrte er den Rücken, als er 1957 in die SPD eintrat. Bis ins hohe Alter arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Kurt Müller starb 1990 in Konstanz. Erst im Jahr 1990 wurde Kurt Müller rehabilitiert.